Nürtingen liegt auf einer überregional bis international bedeutsamen Verbundachse für Anspruchstypen des mittleren Offenlandes, die von Südwesten nach Nordosten entlang des Albvorlandes verläuft. Diese großräumigen Verbundbeziehungen sind gerade vor dem Hintergrund des Klimawandels wichtig. Die Stadt Nürtingen strebt daher eine ökologische Verbesserung der Landschaft im gesamten Raum von Nürtingen an. Gut zu wissen: Biotopverbund auf privaten Flächen ist freiwillig!
In 2018 und 2019 setzen Stadt Nürtingen und BUND zusammen mit weiteren Akteuren mehrere Biotopverbundmaßnahmen um. Diese dienen anderen Gemeinden und Städten als Vorbild und haben innerhalb Nürtingens eine Vorreiterrolle für zukünftige Biotopverbundmaßnahmen. Beispiele hierfür lesen Sie hier:
Trockenmauern sanieren:
Trockenmauern nützen nicht nur den Sonnenplätze liebenden Zauneidechsen und Wildbienen als Lebensstätte. Sondern in Hanglagen schützen sie den Boden vor dem Abrutschen und sie machen den unverwechselbaren Charakter unserer Kulturlandschaft aus. Am Grubberg in Nürtingen-Oberensingen sind viele Trockenmauern verfallen und von Brennesseln und Gräsern bewachsen. Dadurch werden sie beschattet, feucht und erfüllen die oben genannten Funktionen nicht mehr. In Zusammenarbeit mit den Naturschutzverbänden BUND und NABU fördert die Stadt Nürtingen die Sanierung der Mauern.
Biodiversität in der Feldflur fördern:
Der Nordwesten Nürtingens ist als intensives Ackerbaugebiet mit Sonderkulturen, wie Erdbeeren und Spargel bekannt. Ziel ist es hier blüten- und wildpflanzenreiche Trittsteine zu entwickeln, die eine höhere Arten- und Individuenzahl von Insekten, wie Faltern und Heuschrecken ermöglichen. Diese können zusammen mit den Pflanzensamen bedrohten Feldvogelarten, wie der Feldlerche, der Grauammer oder dem Rebhuhn als Nahrung dienen. Landwirte und Landwirtinnen, die der Natur ein Stück zurückgeben wollen, stellen hierfür eigene Flächen zur Verfügung. Gut zu wissen: Wenn Sie Grünland oder Acker besitzen oder bewirtschaften, können Sie unter bestimmen Voraussetzungen einen finanziellen Ausgleich erhalten, wenn Sie zum Beispiel Ackerrandstreifen und Wegränder ungespritzt lassen oder Brachflächen entwickeln. Sprechen Sie uns an, wenn Sie Interesse an der naturnahen Gestaltung Ihrer Flächen haben!
Wiedervernässung einer ehemaligen Feuchtwiese:
Entlang des Humpfenbachs wurden bereits Anfang 2018 Senken angelegt und der Bach wurde in die Fläche übergeleitet. So erhält die Wiese ihre ursprüngliche Funktion als Feuchtwiese zurück. Die Fläche wird neu eingesät und kann sich als Lebensraum für Tiere entwickeln die wie die Sumpfschrecke auf feuchte Standorte angewiesen sind.