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Theater 2023/2024
Das Theater-Programm(PDF-Dokument) ist in der Regel einzeln oder im Abonnement (6 Vorstellungen) buchbar.
Alle Veranstaltungen finden in der Stadthalle K3N statt.
Die Theater-Reihe bietet anspruchsvolle Unterhaltung mit einer Mischung aus spannungsgeladenen Komödien, musikalischen Leckerbissen und zum Nachdenken anregenden Themen der Zeit. Präsentiert werden ausgewählte Produktionen von Tourneetheatern und Landesbühnen.
Ein Abonnement hat attraktive Vorteile: Die Abo-Karte ist übertragbar und kann, wenn man verhindert ist, an eine andere Person weitergegeben werden. Abonnenten haben gegenüber dem Kauf von Einzelkarten einen deutlichen Preisvorteil. Sie verpassen keine Veranstaltung und müssen sich nicht um Einzelkarten bemühen. Abonnenten zeigen, dass sie die „Kultur vor der Haustür“ schätzen.
Theatersaison 2023/2024
GOOD BYE, LENIN! | Montag, 23. Oktober 2023
Montag, 23. Oktober 2023 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- nach dem Film von Wolfgang Becker
- nach dem Drehbuch von Bernd Lichtenberg
- Co-Autor Wolfgang Becker
- Württembergische Landesbühne Esslingen
Die DDR lebt weiter, auf 79 qm – und zwar in der Wohnung von Familie Kerner. Denn kurz vor dem Mauerfall hat Christiane Kerner, eine selbstbewusste und verdiente Aktivistin der Deutschen Demokratischen Republik und Anhängerin Gorbatschows, einen Herzinfarkt erlitten und schlägt erst nach acht Monaten im Koma wieder die Augen auf. Den historischen Moment der Wende und den Siegeszug des Kapitalismus hat sie regelrecht verschlafen. Hat nicht mitbekommen, wie West-Autos den Osten überrollen, wie Fast-Food-Ketten Einzug halten und Coca Cola Jahrzehnte des Sozialismus einfach wegschwemmt. Wie die einen hadern, während die anderen erschreckend schnell die Mechanismen des Kapitalismus erlernen. Doch für Christianes Sohn Alex, der sehr an seiner Mutter hängt, ist klar: Sie darf von alledem nichts mitbekommen. Schon die kleinste Aufregung kann zu viel sein für ihr schwaches Herz. Und so lässt er im häuslichen Plattenbau mit Unterstützung seiner Schwester und seines Kollegen die DDR für seine Mutter wiederauferstehen. Anfänglich fällt das noch leicht, doch die Veränderungen draußen sind nicht mehr aufzuhalten. Alex muss notgedrungen improvisieren und so erfindet er eine ganz eigene Version der Ereignisse…
Der Film „Good Bye, Lenin!“ von Wolfgang Becker erwies sich als der deutsche Kinohit 2003, mit außerordentlichem Erfolg im In- und Ausland, beim Publikum wie bei der Kritik. Auf unterhaltsame Weise werden in der Tragikomödie Familien- und Zeitgeschichte miteinander verwoben. Das Spannungsverhältnis zwischen Schein und Wirklichkeit ist zentrales Thema und spiegelt sich auf verschiedenen Ebenen wider. Raffiniert werden dabei die politischen Ereignisse der deutschen Wiedervereinigung und die damit verbundenen Bilder, die ins kollektive Bewusstsein eingegangen sind, ironisch gebrochen und neu konnotiert.
DIE STREICHE DES SCAPIN | Montag, 13. November 2023
Montag, 13. November 2023 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Komödie von Molière
- Bearbeitung von Peter Lotschak
- Neues Globe Theater Potsdam
Argante und Géronte, zwei reiche und gierige alte Kaufleute, sind auf Geschäftsreise und überlassen ihre beiden Söhne den Dienern Scapin und Silvestre zur Aufsicht. Denen fällt aber nichts Besseres ein, als sich Hals über Kopf zu verlieben: Léandre, Gérontes Sohn, umgarnt die schöne Zerbinetta, ein fahrendes Mädchen fraglicher Herkunft, und Oktave, der Sohn von Argante, heiratet sogar heimlich die liebliche, aber mittellose Giacinta, die nur in Begleitung ihrer Amme an der Küste Frankreichs gestrandet ist. Aber es kommt noch schlimmer! Denn die beiden Väter haben vereinbart, dass der Sohn des einen die Tochter des anderen ehelichen soll! Was tun? Scapin, der gerissene und schlagfertige Diener von Léandre, soll helfen, Geld zu beschaffen, um Zerbinetta vom fahrenden Volk loszukaufen. Gleichzeitig hilft er, mit tatkräftiger Unterstützung seines Kollegen Silvestre, Oktaves Probleme mit der unbedachten
Spontan-Heirat in den Griff zu kriegen. Mit Hilfe von allerlei Tricks und Possenspiel werden die beiden Väter um ihr Geld gebracht und zum Ende erleben alle noch eine Überraschung, mit der selbst das Schlitzohr Scapin in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet hat!
Der langjährige Leiter der Bad Hersfelder Festspiele Peter Lotschak stellt in seiner Bearbeitung diese pralle Komödie in einen historischen Zusammenhang: Er lässt die Truppe Molieres leibhaftig auftreten und vor unseren Augen „Die Streiche des Scapin“ als Theater auf dem Theater zur Aufführung bringen! Ein Stück also auch über die Pannen und Anekdötchen der Theaterschaffenden zu allen Zeiten, ein augenzwinkernder Blick hinter die Kulissen eines fahrenden Theaters und ein Fest für die Vollblutkomödianten des Ensembles!
„Die Streiche des Scapin“ wurde für Molières Truppe zum Kassenschlager und gehört seither zu den meistgespielten Stücken des französischen Theaters. Molière schrieb diese Farce im Stile der Commedia dell’arte zwei Jahre vor seinem Tod.
AUS DEM NICHTS | Montag, 15. Januar 2024
Montag, 15. Januar 2024 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Schauspiel von Fatih Akin, Fassung von Miraz Bezar
- nach dem gleichnamigen Film von Fatih Akin
- Produktion EURO-STUDIO Landgraf
Mit der Ermordung ihres Mannes Nuri und ihres kleinen Sohnes Rocco bricht Katjas Welt schlagartig zusammen. Besonders verheerend ist für sie, dass Polizei, Ermittler und Öffentlichkeit, selbst Freunde an Nuris Mit- oder Teilschuld an dem Anschlag glauben. Es scheint plausibel, dass der Deutsch-Kurde wegen mutmaßlicher krimineller Kontakte ermordet wurde. Einen rechtsextremen Hintergrund des Verbrechens hält niemand für denkbar. Schnell wird das Opfer als Täter abgestempelt. Und noch vor Gericht, als das schuldige Neonazi-Ehepaar auf der Anklagebank sitzt, findet Katja kein Gehör…
2017 schuf der renommierte Filmemacher Fatih Akin einen verstörenden Film über die rechtsextremistischen NSU-Morde in Deutschland aus Sicht der Opfer. „Aus dem Nichts“ heißt das Stück zu diesem Film. Das politische Drama ist als Theaterstück in der Bühnenfassung des Regisseurs Miraz Bezar zu sehen. Es ist keine simple Nacherzählung des Kinoplots, sondern ein eigenständiges Werk. Das Stückende bleibt – anders als bei Akin – offen für Interpretationen. Für Fatih Akin, der dem NSU-Prozess beiwohnte, bestand der eigentliche Skandal darin, „dass die deutsche Polizei, die Gesellschaft und die Medien alle überzeugt waren, dass die Täter Türken oder Kurden sein müssten, dass irgendeine Mafia dahintersteckte.“ Diese ernüchternde Einsicht wurde für ihn zum Auslöser, den Stoff für „Aus dem Nichts“ zu bearbeiten.
DIE NIERE | Montag, 4. März 2024
Montag, 4. März 2024 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Komödie von Stefan Vögel
- Badische Landesbühne Bruchsal
Der Architekt Arnold hat soeben eines seiner größten Projekte an Land gezogen: Der Diamond-Tower, ein luxuriöses Hochhaus, kann endlich in Paris gebaut werden. Wenn das mal kein Grund zum Feiern ist. Noch bevor das befreundete Paar Diana und Götz zum gemeinsamen Abendessen eintrifft, lässt Arnolds Frau Kathrin jedoch die Bombe platzen: Sie hat Niereninsuffizienz und ist auf eine rasche Organspende angewiesen! Arnold hat die gleiche Blutgruppe und könnte ihr eine seiner Nieren spenden, doch ist er mit diesem Gedanken restlos überfordert. Ganz im Gegensatz zu Götz, der sich sofort als Nierenspender zur Verfügung stellt. Dies wiederum weckt den Argwohn von Diana – und so wird das Nierenproblem allmählich zum delikaten Beziehungsproblem, denn dahinter verbirgt sich die Frage: Schatz, wie sehr liebst du mich und was bist du bereit, für mich zu tun? Eine flotte Komödie, die nicht nur an die Nieren geht, sondern ans Herz und vor allem an die Lachmuskeln!
Stefan Vögel, 1969 in Bludenz geboren, zählt zu den erfolgreichsten zeitgenössischen Komödien-Autoren im deutschsprachigen Raum. Nach dem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Zürich widmete er sich ganz der Theaterarbeit. Er schreibt nicht nur international gefeierte Komödien für Bühne, Film und TV, sondern steht auch als Kabarettist auf der Bühne und leitete mehrere Jahre das Vorarlberger Volkstheater.
BESTIE MENSCH | Montag, 8. April 2024
Montag, 8. April 2024 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Figurentheater für Erwachsene mit Livemusik nach Émile Zola
- Bühne Cipolla in Kooperation mit Theater Duisburg, Metropol Ensemble, bremer shakespeare company, Kulturzentrum Lagerhaus
- Es spielen: Sebastian Kautz (Figurenspiel) und Gero John (Violoncello, Keyboards)
Der große französische Schriftsteller Émile Zola beschreibt in seinem 1890 erschienenen Kriminalroman „La Bête Humaine“ in seiner aufrüttelnden, bildgewaltigen Sprache ein beklemmend aktuelles Phänomen: den Mangel an Empathie und die zunehmende soziale Kälte in der Gesellschaft. Der Eisenbahner Roubaud, seine Frau Severine und deren Geliebter Jacques Lantier geraten bei ihrem verzweifelten Kampf um ein bisschen privates Glück und soziale Anerkennung in einen Strudel aus Leidenschaft, Eifersucht und Raserei und schrecken selbst vor Mord nicht zurück. Die Industrialisierung Westeuropas – von Zola anhand des rasant zunehmenden Eisenbahnverkehrs geschildert – konfrontierte seinerzeit die Gesellschaft mit den gleichen Fragen, vor die wir Menschen des digitalen Zeitalters gestellt sind: Wohin führt unsere Technik-Hörigkeit? Wie kommunizieren wir miteinander? Hören wir einander überhaupt noch zu? Sind moralische Selbstverständlichkeiten wie Toleranz, Mitgefühl, Solidarität zu Fremdwörtern geworden?
DIE BLUES BROTHERS - EIN ROADTRIP DURCH BADEN-WÜRTTEMBERG | Montag, 6. Mai 2024
Montag, 6. Mai 2024 um 20 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Bühnenfassung von Andreas Kloos
- Württembergische Landesbühne Esslingen
1979. Die Brüder Hans und Elmar Eisele – also known as „Jake und Elwood Blues“ – haben es vom Knabenchor des katholischen Kinderheims zu Berühmtheiten der schwäbischen Bluesmusikszene gebracht. Trotzdem sind sie ständig abgebrannt und deshalb schnell mal in kleinkriminelle Aktivitäten verwickelt. Jake ist schließlich im Knast gelandet und wird nun nach seiner Entlassung von Elwood abgeholt. Der erste Weg führt sie in das Waisenhaus ihrer Kindheit. Dort hat die Mutter Oberin ein Problem: Wenn sie nicht schnell 5.000 Mark auftreibt, muss das Heim wegen unbezahlter Steuerschulden schließen. Die Brüder wollen helfen – doch wie sollen sie auf ehrliche Weise
zu so viel Geld kommen? Während eines Gottesdienstes hat Jake die Erleuchtung: Sie müssen nur ihre alte Band, die „Blues Brothers“, für ein Benefizkonzert wieder zusammentrommeln. Und so machen sich die beiden, ausgerüstet mit einem klapprigen Mofa, auf einen legendären musikalischen Roadtrip durch die baden-württembergische Provinz: Von Jakes rachsüchtiger verflossener Geliebter verfolgt, legen sie sich nicht nur mit einer Countryband, sondern am Ende mit sämtlichen Gesetzeshüter/innen an und verursachen Chaos, wo immer sie auftauchen. Am Ende können sie das Geld auftreiben – und die Band wird vorerst im Kittchen weiterspielen.
„Wir sind unterwegs im Auftrag des Herrn.“ Mit diesem Satz sind Dan Aykroyd und John Belushi alias Elwood und Jake Blues im Jahr 1980 in die Filmgeschichte eingegangen. Die chaotischen, aber liebenswerten Schwerenöter mit Anzug und Sonnenbrille auf ihrer Mission zu begleiten, macht einfach einen Heidenspaß. Die „Blues Brothers“ haben nicht zuletzt aufgrund grandioser Musiknummern wie „Everybody Needs Somebody to Love“, „Think“ oder „Shake a Tail Feather“ längst Kultstatus erreicht. Das Publikum darf sich auf eine temporeiche, energiegeladene Bühnenversion mit schwäbischem Lokalkolorit und Live-Band freuen.