Theater
Theater
Theatersaison 2024/2025
Die Theater-Reihe des Kulturamts bietet anspruchsvolle Unterhaltung mit einer Mischung aus spannungsgeladenen Komödien, musikalischen Leckerbissen und zum Nachdenken anregenden Themen der Zeit. Präsentiert werden ausgewählte Produktionen von Tourneetheatern und Landesbühnen. Vorstellungen sind einzeln oder im Abonnement (6 Vorstellungen) buchbar. Alle Veranstaltungen finden im Großen Saal der Stadthalle K3N statt.
Theater erzählt Geschichten. Theater lässt uns eintauchen in fremde Biografien, Sehnsüchte und Träume, aber auch in menschliche Abgründe und Ängste, konfrontiert uns mit großen und kleinen Krisen und schenkt Momente, die mit humorvoller Leichtigkeit das Leben feiern. Theater öffnet Räume, wo Begegnung, Auseinandersetzung, Inspiration und neue Erfahrungen möglich sind.
WIR SIND NOCH EINMAL DAVONGEKOMMEN | Montag, 14. Oktober 2024
WIR SIND NOCH EINMAL DAVONGEKOMMEN | Montag, 14. Oktober 2024
Montag, 14. Oktober 2024 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Modernes Welttheater von Thornton Wilder
- Badische Landesbühne Bruchsal
Krisen – überall. Familie Antrobus überlebt sie alle. Eine Eiszeit droht im August? Familie Antrobus sichert ihr Haus und verbrennt die Möbel gegen die Kälte. Die Sintflut kommt? Familie Antrobus besteigt mit den Tieren die Arche. Ein Weltkrieg herrscht? Aus den Trümmern kriecht Familie Antrobus und beginnt den Wiederaufbau. Dreimal gerät diese archetypische Ur- und Normal-Familie in äußerste Bedrängnis und taucht aus allen Trümmern wieder auf. Mit einer gehörigen Portion Überlebenswillen ausgestattet, rettet sie sich stets aufs Neue, schlittert in die nächste, selbstverschuldete Krise und kommt doch – anders als der Dinosaurier oder das Mammut – in letzter Minute noch einmal davon.
Thornton Wilder hat mitten im Zweiten Weltkrieg ein modernes Welttheater geschaffen, das die vitalen Kräfte der Menschheit zum Thema hat, die trotz aller Katastrophen immer wieder den Mut zum Leben geben. Das Stück gehört zu den großen dramatischen Werken des letzten Jahrhunderts und hat nichts von seiner Aktualität verloren. Thornton Wilder, der Verfremdungskünstler unter den amerikanischen Dramatiker/innen, präsentiert in „Wir sind noch einmal davongekommen“ – seinem komödiantischen Lehrstück von 1942 – mit den Mitteln des epischen Theaters, des absurden Humors und der Revue ein emotionales, hochkomisches Stück Welttheater. Es ist ein mutiges Stück, das – trotz der schauerlichen „Wiederkehr des Gleichen“ – den Glauben an die Lebenskraft der Menschheit nicht verloren hat.
NATHAN DER WEISE | Montag, 2. Dezember 2024
NATHAN DER WEISE | Montag, 2. Dezember 2024
Montag, 2. Dezember 2024 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Schauspiel von Gotthold Ephraim Lessing
- a.gon Theater GmbH
Das Stück der Stunde – vor dem Hintergrund der bis heute ungelösten religiösen Konflikte unserer Zeit – mit den Schauspielstars Peter Kremer als Nathan und Michel Guillaume als Sultan Saladin. Die Handlung spielt nicht zufällig in Jerusalem, an jenem heiligen Ort, den jede der drei monotheistischen Weltreligionen – Christentum, Judentum und Islam – für sich reklamiert.
Der jüdische Kaufmann Nathan kehrt früher als geplant von einer Handelsreise in seine Heimat Jerusalem zurück, da sein Haus in Brand geraten war. Seine Tochter Recha entkam nur knapp dem Feuertod. Ein christlicher Tempelritter hatte sie aus den Flammen gerettet. Rechas Retter wurde als einziger Tempelherr von Sultan Saladin begnadigt, da er seinem verschwundenen Bruder Assad ähnlich sieht. Sultan Saladin wendet sich wegen eines Darlehens an den wohlhabenden und edelmütigen jüdischen Kaufmann Nathan. Im Gespräch stellt er Nathan die Frage, welche der drei Religionen dieser für die wahre halte. Nathan antwortet mit einem Märchen, der berühmten Ringparabel. Der bis heute gültige Kern von Lessings mit großer Weitsicht verfassten Botschaft: Eine Religion muss ihre Werte hier und heute leben. Nur im humanen Handeln, in der gelebten sozialen Praxis erweist sich ihr Bestand.
KOMMT EIN CLOWN IN EIN HOTEL | Montag, 13. Januar 2025
KOMMT EIN CLOWN IN EIN HOTEL | Montag, 13. Januar 2025
Montag, 13. Januar 2025 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Spielfassung: Judith Kuckart
- bremer shakespeare company
Die Bar eines Flughafenhotels: ein fiktiver Ort zwischen Ankunft und Abflug, zwischen Ost und West, zwischen fremd und vertraut. Transitbereich, die reinste Tristesse. Zwei Menschen sind hier gestrandet, haben den Flieger verpasst oder der Flug ist abgesagt, wohin soll man dann schon – in dieser Nacht, die irgendwie aus der Zeit gefallen ist? Mirco Schön und Jorinde Nord bleibt nichts anderes übrig, als hier die Zeit totzuschlagen und sich vorsichtig kennen zu lernen. Sie sind beide „Handlungsreisende in Sachen Clownerie“, aber von ihrem eigenen Leben sind sie gelangweilt und enttäuscht. Sie haben den Kontakt zu ihrem „inneren Clown“ verloren. Das Gefühl für Glück ist ihnen abhandengekommen, denn ihnen ist klar: Was sie haben wollen, können sie nicht bekommen, und das, was sie bekommen können, gefällt ihnen nicht. Aber: Wenn das Leben schwer im Magen liegt, ist Lachen der Verdauungsschnaps. Der Bartresen ist der Rettungsanker und der Bartender – Gott! Der mixt nicht nur die Cocktails, sondern mischt auch ihr Leben gehörig auf: mit Anarchie, Komik, Flirt und jeder Menge Fantasie. Er fordert sie heraus, lockt sie aus ihrer Lethargie. Mit ihm entdecken sie im Laufe des Abends, dass ihre Fantasie sie überall hinbringen und ihr Leben verändern kann. Die Dialoge sind eng verwoben mit den artistischen, clownesken Anteilen, die Matthias Romir in die Geschichte als integralen Anteil hinein inszeniert hat und die der Geschichte ihre Dynamik geben.
„Die Erdnuss-Jonglage, die Fitnessraum-Pantomime oder das Akkordeonspiel auf der eigenen Zahnreihe verleihen der melancholischen Identitätssuche mit befreiendem Klamauk eine zusätzliche Ebene.“ Kreiszeitung
RUHE! HIER STIRBT LOTHAR | Montag, 24. Februar 2025
RUHE! HIER STIRBT LOTHAR | Montag, 24. Februar 2025
Montag, 24. Februar 2025 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- von Ruth Toma nach dem gleichnamigen Film
- Württembergische Landesbühne Esslingen
Lothar Kellermann, ein Mann in den besten Jahren, bekommt eine tödliche Diagnose: Er hat eine sehr aggressive Form von Lymphdrüsenkrebs und nur noch wenige Wochen zu leben. Darüber reden möchte der eigenbrötlerische Lothar nicht – er spendet lieber gleich sein gesamtes Vermögen an ein Tierheim, wo er seinen geliebten Hund Bosko hinbringt, und zieht ins Hospiz. Dort trifft er die ebenfalls todkranke Rosa. Im Lärm der Baustelle nebenan lernen sie sich kennen und lieben, sie rauchen, lachen und weinen gemeinsam. Lothar teilt mit ihr seine Leidenschaft für marokkanische Zementfliesen; Rosa hält mit ihrem trockenen Humor die Stimmung aufrecht. Derweil bemüht sich Lothar, sich noch mit seiner Tochter zu versöhnen und sich seinem Kollegen Manfred anzuvertrauen. Doch dann die große Überraschung: Lothar hat nur eine seltene, aber harmlose Hauterkrankung. Für ihn ein Schock. Plötzlich doch nicht sterben müssen, von Rosa wegziehen, ins normale Leben zurückkehren? Alles scheint wieder sinnlos. Er hat kein Geld, kein Zuhause und keinen Hund mehr…
„Ruhe! hier stirbt Lothar“ wurde 2021 mit Jens Harzer und Corinna Harfouch in den Hauptrollen verfilmt. Eine bittersüße Tragikomödie über Neuanfänge, den Tod und das Leben.
FRANKENSTEIN | Montag, 24. März 2025
FRANKENSTEIN | Montag, 24. März 2025
Montag, 24. März 2025 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- nach der Gothic Novel von Mary Shelley
- Landestheater Tübingen
Die Jahre nach 1815 werden die „Zeit ohne Sommer“ genannt. Der indonesische Vulkan Tambora schleudert gewaltige Mengen Asche in die Atmosphäre. Auf der ganzen Welt verdunkelt sich der Himmel. Wegen dieser Unwetter sind die führenden Köpfe der englischen Romantik am Genfer See in einem Haus eingeschlossen: Unter anderem Lord Byron und Mary Shelley. Abends sitzt man am Kamin zusammen, diskutiert über die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse, wie Darwins Evolutionstheorie, und startet einen Wettbewerb: Wer kann die unheimlichste Schauergeschichte erfinden? Die „Außenseiterin“, die gerade mal neunzehnjährige Shelley, gewinnt mit ihrer Geschichte des faustischen Forschers Frankenstein, der aus Leichenteilen ein künstliches Wesen zusammenflickt.
So entstand eine der großen Kernerzählungen der phantastischen Literatur – manche sagen: der erste Science-Fiction-Roman – und der Prototyp eines jeden Horrorfilmcharakters. „Frankenstein“ ist aber auch eine zutiefst humanistische Erzählung über den Kern des Menschseins. Regisseur Dominik Günther spannt dabei den Bogen von der „faustischen Sinn- und Erkenntnissuche“ bis zu den modernen Möglichkeiten „künstlicher Intelligenz“. Die Frage, wer das „Monster“ ist, das erschaffen wird, stellt sich vor diesem Hintergrund aus heutiger Perspektive nochmals ganz neu. Die Inszenierung ist eine kluge Reflexion über die Grenzen und Verantwortung der Wissenschaft und eine Geschichte über das Verhältnis von Natur und Kultur.
„Man ist nur ein Monster, wenn man sich wie eins verhält.“ Ich, Frankenstein, Stuart Beattie
SPATZ UND ENGEL | Montag, 12. Mai 2025
SPATZ UND ENGEL | Montag, 12. Mai 2025
Montag, 12. Mai 2025 | 20:00 Uhr
Stadthalle K3N | Großer Saal
- Abo-Reihe
- Schauspiel mit Live-Musik von Daniel Große und Thomas Kahry
- Fritz Rémond Theater im Zoo Frankfurt
Umrahmt und getragen von weltbekannten Chansons wie „La vie en rose“, „Lili Marleen“ oder „Non, je ne regrette rien“ erzählt „Spatz und Engel“ die Geschichte der außergewöhnlichen Freundschaft zweier Ikonen des 20. Jahrhunderts. Marlene Dietrich und Édith Piaf – der „blaue Engel“ und der „Spatz von Paris“ – zwei Frauen, wie sie gegensätzlicher nicht sein könnten. Hier die beherrschte, kühle Schönheit aus preußisch-bürgerlichem Milieu, die ein Internat in Weimar besuchte und sich zur Konzertgeigerin ausbilden ließ. Dort die leidenschaftliche kleine Göre, die ihre Kindheit in einem Bordell in der Normandie verbrachte und auf den Straßen von Paris groß wurde.
„Spatz und Engel“ wirft einen einmaligen Blick auf die Freundschaft der beiden Weltstars, von ihrer ersten Begegnung auf der Damentoilette eines Ballrooms im New York der 1940er Jahre, bis zu der Zerreißprobe, als Édith nach dem tragischen Tod ihres Geliebten Marcel Cerdan zu zerbrechen droht. Das berührende Schauspiel mit Musik wurde 2023 mit dem 1. INTHEGA-Preis „Die Neuberin“ ausgezeichnet.
Die Stadt Nürtingen ist Mitglied der INTHEGA e.V.
Die INTHEGA (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen e. V.) ist der Fachverband der Gastspielbranche, der mehr als 400 Kommunen im deutschsprachigen Raum vertritt. Mitglieder sind Städte, Gemeinden, Vereine und weitere Institutionen, die für ein kommunales Kulturprogramm verantwortlich sind und hierzu auf die Angebote von Gastspielproduzenten und -anbietern zurückgreifen.