In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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Kein Biergarten am Neckar
Nach monatelangen Diskussionen in der Presse und in den Reihen des Gemeinderats hat der Nürtinger Gastronom Robert Ruthenberg der Stadtverwaltung jetzt eine Absage für den Betrieb eines Biergartens am Neckar erteilt. Ich bedauere das sehr, denn mit dem Rückzug von Herrn Ruthenberg können wir den im Dezember gefassten Gemeinderatsbeschluss, die Saisongastronomie in diesem Jahr fortzusetzen, nicht erfüllen, so Oberbürgermeister Otmar Heirich. Das bedeutet, dass es 2015 keinen Biergarten am Neckar geben wird. Bei allem Bedauern äußerte der OB jedoch auch großes Verständnis für die Absage des Gastronomen, den der Biergarten nicht nur viel Geld, sondern auch viel Zeit und Kraft gekostet habe. Da wurde grundlos ein missliebiger Gastronom über die Medien fertig gemacht, so Heirich.
Auch die Leiterin des Amtes für Stadtmarketing, Wirtschaft und Tourismus, Bärbel Igel-Goll, findet es schade, dass das Biergarten-Experiment so endet. Der Biergarten 2014 war ein großer Gewinn für die Stadt. Wir haben sehr viele positive Rückmeldungen von Einheimischen, aber auch von Gästen bekommen, erinnert sie. Mit Robert Ruthenberg habe man einen engagierten Profi an der Hand gehabt, der das Projekt Biergarten innerhalb kurzer Zeit auf die Beine stellte und dabei auch das finanzielle Risiko nicht scheute. Sein Ziel war, als Nürtinger etwas für die Nürtinger zu bewegen, so Igel-Goll.
Auch im Nürtinger Rathaus hatten sich die zuständigen Ämter trotz Wahlen und Großbaustellen die Zeit genommen, den Biergarten noch rechtzeitig zur WM zu ermöglichen. Statt ständiger Kritik hätten die Kollegen ein dickes Lob für ihr engagiertes, ämterübergreifendes Teamwork verdient gehabt, findet Heirich. Es sei schon kurios, dass zwar nahezu alle Gemeinderäte und die örtliche Presse vom Biergarten begeistert waren, gleichzeitig aber alles dransetzten, demokratisch gefasste Mehrheitsbeschlüsse zum Biergartenbetrieb zu torpedieren.