In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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Ehrenamtliche gesucht
Ehrenamtliche gesucht
Ohne ehrenamtliche Helfer wäre hierzulande vieles nicht möglich. Rund 29 Millionen Menschen über 14 Jahren engagieren sich in Deutschland ehrenamtlich. Die Einsatzbereiche sind vielfältig und reichen vom Sportverein über die Freiwillige Feuerwehr und Hilfsorganisationen bis zur Pflege oder Nachbarschaftshilfe. Doch die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen: Mehrere Monate lang konnten keine Treffen stattfinden und das gesellschaftliche Leben lag brach. Dadurch gab auch in Nürtingen so manche Bürgerin und Bürger das Engagement auf. Die Stadt Nürtingen sucht nun für einige Projekte Verstärkung auf ehrenamtlicher Basis.
Dazu zählt der Dolmetscherpool, dem aktuell rund 80 Personen angehören. In rund 33 Sprachen helfen sie bei Behördengängen, Schulanmeldungen oder Arztbesuchen überall dort, wo Sprachbarrieren vorhanden sind. Sprache ist ein wesentlicher Faktor für eine gelingende Integration. Dolmetscher können Neuankömmlingen dabei unterstützen, in der ersten Phase nach dem Ankommen Fuß zu fassen. Momentan werden Dolmetscher für Ukrainisch, Russisch, Albanisch, Arabisch, Dari, Farsi, Kroatisch, Rumänisch und Tigrinja gesucht.
Im ehrenamtlichen Sprechcafé, das alle 14 Tage donnerstags von 16.15 Uhr bis 17.45 Uhr im Bürgertreff stattfindet, können die Teilnehmenden in lockerer Atmosphäre ins Gespräch kommen und dabei ihre Deutschkenntnisse vertiefen. Auch hierfür werden Ehrenamtliche gesucht, welche die Treffen inhaltlich vorbereiten und Themen setzen, die man interkulturell beleuchten und sich darüber austauschen kann.
Ein relativ junges, aber bedeutendes Angebot ist die Formularsprechstunde. An jedem Dienstag zwischen 15 und 17 Uhr helfen Ehrenamtliche im Bürgertreff beim Ausfüllen von Formularen und Anträgen sowie Bewerbungen. Das Angebot ist für alle Menschen offen, wird aktuell aber insbesondere von geflüchteten Personen genutzt. Hier engagiert sich Christiane Foerster: „Die sprachliche Ausgestaltung der diversen Formulare ist schon für mich kaum zu verstehen. Menschen, die nicht oder kaum deutsch sprechen, sind damit zumeist überfordert. Ich sehe die Not dieser Menschen und bin froh, wenn ich helfen kann.“
Ähnliches berichtet auch Ulrich Mühlhause: „Ich habe mich in den letzten Jahren bei der Integration von Schutzsuchenden engagiert. Hierbei musste ich immer wieder feststellen, dass die Korrespondenz mit den Behörden oder notwendige Antragstellungen schwer verständlich sind. Deshalb stelle ich meine Kenntnisse als Hilfe zur Verfügung.“ Die Motivation für sein Engagement beschreibt er wie folgt: „Die Dankbarkeit der Hilfesuchenden, wenn sie feststellen, dass ihnen geholfen werden konnte oder die Tatsache, dass ein Bescheid nichts Negatives enthält, sondern bei den Betroffenen Erleichterung auslöst.“
Was man mitbringen sollte, um sich in der Formularsprechstunde zu engagieren, darüber sind sich beide einig: Geduld und Empathie. Ein gewisses Maß an Neugierde kann auch nicht schaden. So sieht Safiye Can ihr ehrenamtliches Engagement auch als Gewinn für sich selbst: „Es tut gut, Menschen zu helfen, welche die Hilfe sehr wertschätzen und dankbar sind. Außerdem lernt man bei jedem Ausfüllen eines Formulars selbst etwas Neues dazu – sowohl fachlich als auch menschlich.“
Wer sich für eines der Projekte engagieren oder sich über die Möglichkeiten des ehrenamtlichen Engagements informieren möchte, meldet sich bei Carolin Harscher vom Integrationsbüro unter Tel.: 07022 / 75-519 oder per Mail unter integrationsbuero(@)nuertingen.de.