In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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Nürtinger Jazztage 2021
Nürtinger Jazztage 2021
Vom 30. Januar bis 18. März 2021 sind die Nürtingerinnen und Nürtinger wieder zum „Mitswingen“ eingeladen. Unter erschwerten Bedingungen wurde vom städtischen Kulturamt und den Mitveranstaltern ein erstklassiges Programm mit neun Konzertveranstaltungen in unterschiedlichsten Stilrichtungen von Acoustic Soul über Samba, Swing und Bossa Nova bis hin zum Modern Jazz geplant. Aufgrund der Pandemielage kann es für Veranstalter und Konzertbesucher zu kurzfristigen Änderungen kommen.
„Life is a lot like Jazz – it’s best when you improvise“ – passender hätte das Zitat nicht sein können, das Oberbürgermeister Johannes Fridrich an den Beginn seines Grußwortes der Programmbroschüre gestellt hat, denn angesichts der aktuellen Lage verlief die Planung der 19. Jazztage völlig anders als gewohnt.
„Mein Team und die Mitveranstalter haben größte Anstrengungen unternommen, um das Programm 2021 unter den besonderen Bedingungen zu realisieren. Entsprechend der geltenden Bestimmungen haben wir Hygienekonzepte erstellt, die einen sicheren Konzertgenuss in allen Veranstaltungen garantieren“, sagt Susanne Ackermann, die Leiterin des Kulturamtes.
Nun hoffen die Veranstalter, dass die Jazztage im Frühjahr ein Lichtblick für die Wiederaufnahme des Kunst- und Kulturbetriebes in Nürtingen werden. Allen Beteiligten wäre dies herzlich zu wünschen, denn die Nürtinger Jazztage haben sich längst zu einem Höhepunkt im städtischen Veranstaltungskalender entwickelt. Auch das Programm 2021 bietet wieder eine herausragende Palette an etablierten Musikern und jungen, innovativen Künstlern.
Als erstes Highlight wurde einer der derzeit gefragtesten Jazz-Pianisten, Michael Wollny, angekündigt. Der preisgekrönte Musiker (unter anderem der Echo Jazz 2015 und 2016 sowie der Bayrischer Kulturpreis 2017) ist in Nürtingen in einem seiner seltenen Solokonzerte zu hören. Basis für seine Solokonzerte und das neue Album „Mondenkind“ sind Wollnys ungemein umfangreicher Fundus aus unterschiedlichsten Epochen und Genres und seine große Leidenschaft für Literatur und Film. Die Spannweite des Repertoires reicht von Alter Musik, Klassik und Jazz über zeitgenössische Musik bis hin zu Eigenkompositionen. Inspiriert ist seine Musik von Schubert oder Mahler, von Varèse oder Hindemith, von Björk oder Kraftwerk, von japanischen Horrorfilmen oder Großstadtlyrik, von Gedankengebilden oder Naturphänomenen.
Große Wandlungsfähigkeit beweist Wollny auch immer wieder in seinen zahlreichen und vielgestaltigen musikalischen Begegnungen unter anderem mit Star-Posaunist Nils Landgren im Duo wie als Mitglied in dessen Bands und mit dem Quartett des Bassisten Lars Danielsson. Hinter seinen Erfolgen steht die Unvorhersehbarkeit, das Überraschende seiner Musik, mit der er sein Publikum jedes Mal aufs Neue begeistert und berührt.
Ein weiterer Höhepunkt der Jazztage ist das Gastspiel des „Dieter Ilg Trios“. Der Namensgeber Dieter Ilg gehört zu den einflussreichen Stimmen des europäischen Jazz. Seine elektrisierende Vitalität, intelligente Neugier, technische Brillanz und totale Hingabe an den Moment brachten ihm bis heute drei Echo Jazz Trophäen ein. Aus den Werken Johann Sebastian Bachs holt sich der Kontrabassist nun das Ausgangsmaterial für sein Trio mit Rainer Böhm am Piano und Patrice Héral am Schlagzeug. Kammerjazz, intim und extrovertiert zugleich, verblüffend dynamisch. Ilgs Trio hebt Grenzen zwischen musikalischen Epochen und Genres auf und erschafft schlicht und einfach pure Musik. Überzeugend konsequent wie tiefgründig und mit feinsinnigem Gespür: ein auf höchstem Niveau interagierendes, akustisches Trio.
Eine wichtige Rolle bei den Jazztagen kommt auch den Kooperationspartnern zu, denn ohne das Engagement der Kultur- und Gastronomieeinrichtungen wäre ein solch vielfältiges Programm nicht zu stemmen. So ist mit Franziska Ameli Schuster eine gute Bekannte im Theater im Schlosskeller zu Gast. Die in Nürtingen groß gewordene Sängerin wurde kürzlich mit dem Landesjazzpreis ausgezeichnet und tritt am 12. März mit ihrer Band „Ameli in the woods“ auf.
Mit einer Melange aus Soul, R ‘n‘ B, Pop und Jazz gastiert am 30. Januar die Jazzsängerin Mareeya im Kulturverein Provisorium.
Ein minimalistisches Duo aus Bass und Piano tritt in den Räumen der Sammlung Domnick auf: „Holder & Brian“ spielen am 28. Februar traditionellen Swing, feurige Bossa Nova Rhythmen und sanfte Balladen.
In der Seegrasspinnerei ist die „Steve Cathedral Group“ mit einer Mischung aus Jazz, Rock und Pop zu Gast (14. Februar). Das Ensemble „Jazz ‘n‘ Samba“ sowie das junge Trio „Spiral Running“ musizieren im Club Kuckucksei (13. Februar bzw. 5. März.)
Und auch das Schlachthofbräu wird in diesem Jahr bespielt: Am 27. Februar spielt die Hot-Jazz-Revival Band den Ballroom-Swing der Jahre 1920 bis 1940.
Ebenfalls im Veranstaltungskalender stehen wieder die beliebten Jazz-Spaziergänge. Die Mischung aus Kulinarik und musikalischem Genuss kamen in den letzten Jahren beim Publikum so gut an, dass im nächsten Jahr gleich drei Termine angeboten werden: Die Jazz-Spaziergänge gibt es am 16., 17. und 18. März.
Bürgermeisterin Annette Bürkner zeigte sich begeistert von der Vielseitigkeit des Programms und dankte dem Kulturamt für die Organisation unter erschwerten Bedingungen. „Für die Kulturszene war 2020 ein schweres Jahr. Für unser Kulturamt und alle Mitveranstalter wünsche ich mir nun, dass die Jazztage im nächsten Frühjahr so stattfinden können wie geplant“. Ein weiterer Dank ging auch an die beiden Sponsoren: Die Siedlungsbau Neckar-Fils und die Nürtinger Zeitung unterstützen die Nürtinger Jazztage bereits seit vielen Jahren.
Aufgrund der dynamischen Pandemielage kann es im Programm oder bei den Räumlichkeiten noch zu kurzfristigen Abweichungen kommen. Informationen zum Programm und etwaigen Änderungen finden Sie hier.
Karten sind ab sofort erhältlich. Vorverkaufsstelle für Veranstaltungstickets ist das Stadtbüro der Nürtinger Zeitung, Am Obertor 15, 07022 9464 150 oder www.ntz.de.
Karten für das Konzert mit Mareeya (30. Januar) sind ausschließlich unter www.provisorium-nt.de erhältlich. Tickets für die Steve Cathedral Group (14. Februar) gibt es unter reservierung@tvfk.de oder 07022 2096172.