In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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Ein farbiger Kontrapunkt zur Corona-Krise in der Stiftung Ruoff
Die Beschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie haben weltweit das gesellschaftliche Leben nahezu stillgelegt. Insbesondere die Kunst- und Kulturszene litt unter den Einschränkungen – auch in Nürtingen. Doch mit den Lockerungen kann der Ausstellungsbetrieb wieder starten: „Wir freuen uns außerordentlich, dass wir die Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung ab Mitte Juni mit einer neuen Ausstellung wieder eröffnen können“, so Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich.
Aufgrund der aktuellen Situation musste das ursprünglich geplante Programm geändert werden. Das neu formierte Ausstellungsprogramm steht unter der Leitlinie „Corona kontern“ und begann bereits am 14. Juni mit einem farbigen Kontrapunkt zur Corona-Krise: den Werken der Stuttgarter Künstlerin Elly Weiblen. Bis zum 20. September präsentiert sie in den Galerieräumen der Stiftung in der Schellingstraße eine Auswahl ihrer Arbeiten. Mit dieser Ausstellung geht ein Wunsch von Hildegard Ruoff in Erfüllung. Die Vorsitzende der Fritz und Hildegard Ruoff Stiftung begegnete Elly Weiblen erstmals kurz vor der Jahrtausendwende. Seit dem ersten Kennenlernen im Rahmen einer Ausstellung in Waiblingen im Jahre 1999 hat sich der Kontakt durch mehrere Besuche intensiviert und mündet nun in der Ausstellung „Klangraum – Raumklang“.
In deren Mittelpunkt steht eine ganz neue Bilderserie, die während des Corona-Lockdowns entstanden und durch tiefe Rottöne geprägt ist, welche von der Energie des Lebens künden. Elly Weiblen beherrscht das sinnliche Spiel der Farben, deren pulsierende Flächen ein mehrfaches Ineinandermalen unterschiedlicher Tönungen erfordert. In ihren Fotografien von Schattenbildern und Wasserspiegelungen spielen das Fließende und die Unschärfe im Zwischenbereich von gegenständlicher Welt und abstrahierter Vorstellung eine große Rolle.
Aufgrund der Corona-Beschränkungen ist keine offizielle Eröffnung möglich. Dennoch erhalten die Besucherinnen und Besucher einen persönlichen Einblick in Elly Weiblens Arbeitsweise und Werke: Filmisch wurde ein Gespräch zwischen der Künstlerin und dem Kunstwissenschaftler Dr. Tobias Wall festgehalten, das in der Ausstellung, auf der Webseite der Stiftung Ruoff und auch in der Reihe „Kultur im Netz“ auf der Homepage der Stadt Nürtingen zu sehen ist.
„Corona kontern“ wird im Herbst mit einer neu konzipierten Ausstellung fortgesetzt: Voller Intensität und Lebensfreude entfalten Künstlerinnen und Künstler des Südwestens ein Panorama der Heiterkeit in ihren Werken. Vom 27. September bis zum 15. November dürfen sich Kunstfreunde auf Exponate von Manfred Henninger, Herbert Bauer, Georg Karl Pfahler, Romane Holderried Kaesdorf, Gerlinde Beck, Herbert Schneider, Platino, Steffen Schmid, Roman Novitzky und weiterer Künstlerpersönlichkeiten freuen.
Zwei weitere Ausstellungen des Jahresprogramms konnten für das kommende Jahr neu terminiert werden. „Wir freuen uns, dass es uns gelungen ist, die beiden zentralen Ausstellungsprojekte des Ausnahmekünstlers Marco Goecke und von Karin Kneffel, eine der bekanntesten deutschen Gegenwartskünstlerinnen, für Nürtingen zu sichern“, so Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich. „Dass wir diese Möglichkeit nutzen konnten, unterstreicht die Bedeutung der Stiftung Ruoff als überregional bedeutsamen Ort der Kunst“, führt Kulturamtsleiterin Susanne Ackermann weiter aus.
Die Werke von Marco Goecke werden voraussichtlich vom 2. Mai bis 27. Juni 2021 zu sehen sein. Karin Kneffel wird vom 26. September bis zum 14. November ausstellen.
Aufgrund der Abstands- und Hygienemaßnahmen ist die Personenzahl auf 13 Besucherinnen und Besucher gleichzeitig begrenzt, sodass es zu Wartezeiten kommen kann. Es besteht Maskenpflicht.
Die Stiftung Ruoff ist donnerstags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Im Monat August bleibt die Stiftung geschlossen. Weitere Informationen zur Stiftung und zum Jahresprogramm finden Sie unter www.ruoff-stiftung.de.