In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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"Helden der Kinderzimmer" brachten dem Stadtmuseum viele junge Fans
Die Ruhe, die seit Wochenbeginn im Stadtmuseum herrscht, ist noch ganz ungewohnt für Angela Wagner-Gnan und Bernhard Stüdl. Denn erstmals seit 15 Wochen toben nicht mehr täglich 50, 60 Kinder durchs Haus. Selten hat eine Sonderausstellung im Stadtmuseum - und es war immerhin schon die Nummer 69 - so viel Begeisterung ausgelöst wie die "Helden der Kinderzimmer". 40 Kindergartengruppen und Schulklassen kamen und blieben selten unter zwei Stunden. 15 Kinder feierten ihren Geburtstag mit Jim Knopf, dem kleinen Gespenst und Räuber Hotzenplotz im Museum. Auch die absolute Besucherzahl kann sich mit knapp 5000 Gästen sehen lassen. Doch es sind nicht die Zahlen, die das Museums-Team staunen lassen. "So viel Lob haben wir noch nie für eine Ausstellung bekommen", sagt Museumsleiterin Wagner-Gnan und zeigt ganze Stapel von selbstgemalten Dankeschöns.
Auch das Besucherbuch spricht Bände. " Abenteuer pur", lobt Matteo, Maren hat es "ser, ser, ser gut gefallen" und Jessica fand es "voll cool". Andere Kommentare erzählen von erschöpften Großeltern: "Erst hatte unsere dreijährige Enkeltochter noch großen Respekt vor dem Räuber Hotzenplotz, dann konnte sie sich gar nicht mehr trennen", und vom Kind im Mann: "Als beinahe 87-Jähriger bin ich gerne mit Hilfe des Stadtmuseums nochmals in meine Jugendjahre eingetaucht wie in einen Jungbrunnen".
Den großen Erfolg bei den Kindern führt Bernhard Stüdl auf die vielen Spielstationen zurück. "Wir haben immer Spiel- und Malecken im Konzept mit eingebaut, aber diesmal war es eine komplett bespielbare Ausstellung", sagt er. Während die Kleinen sich in der Burg und bei der Eisenbahn einnisteten, irrten die Größeren durchs Labyrinth, schlichen durch den Zauberwald und kletterten auf Lok Emma herum. Mit hörbarem Vergnügen, wie die Museumsleute versichern. Inzwischen häufen sich die Anfragen von Schulen und Kindergärten nach den Requisiten. Emma die Lokomotive muss erst zum Sicherheitscheck, bevor sie vielleicht ins Kinderhaus abdampft. Der Zauberwald wandert ins Archiv, denn zauberhaft wird es bestimmt mal wieder im Museum. Das Labyrinth muss nach drei Ausstellungseinsätzen erst generalsaniert werden, bevor es wieder kleine Besucher in die Irre führen kann.
Bis zur nächsten Sonderausstellung speziell fürs junge Publikum ist aber auch noch Zeit. Erst im Dezember bevölkern wieder wunderliche Gestalten das Stadtmuseum, denn dann kommt das Sams mit seinen Freunden.