In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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1. Nürtinger Interkulturelle Woche
1. Nürtinger Interkulturelle Woche
New York war einst als Schmelztiegel der Kulturen bekannt. Heute hat laut Bundeszentrale für politische Bildung fast jeder vierte Einwohner in Deutschland einen Migrationshintergrund. Auch Nürtingen weist eine enorme kulturelle Vielfalt auf: Menschen mit 90 verschiedenen Nationalitäten sind hier vertreten. Personen mit türkischen Wurzeln stellen die größte ausländische Gruppe in Nürtingen. Dahinter folgen Italiener und Rumänen. Doch egal ob Asiate, Afrikaner, Südamerikaner oder Europäer: Sie alle bringen eine Vielzahl an eigenen Fertigkeiten, Wissen und Lebensentwürfen mit. Sie zu integrieren, sodass die Gemeinschaft davon profitiert, ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich die Stadt Nürtingen seit 2013 zielgerichtet mit Hilfe eines Integrationsbeauftragten widmet. Das städtische Integrationsbüro hat nun die erstmalige Ausrichtung einer Interkulturellen Woche konzipiert und organisiert. Bundesweit wird die Interkulturelle Woche in diesem Jahr unter dem Motto „Zusammen leben, zusammen wachsen“ gefeiert. Sie ist eine Initiative der Deutschen Bischofskonferenz, der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Griechisch-Orthodoxen Metropolie. Seit 1975 findet sie Ende September statt und wird unter anderem von Kirchen, Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und Integrationsbeiräten unterstützt. Nun findet erstmals auch in Nürtingen eine Interkulturelle Woche statt. Von Sonntag, 22. September bis Montag, 30. September stehen über ein Dutzend Veranstaltungen auf dem Programm, das von Konzerten über Ausstellungen, Poetry Slam und eine Lesung bis zu Kinofilmen und Theater den Bogen spannt. So wird der russischstämmige Poet Nikita Gorbunov am 24. September in der Kreuzkirche eine lyrische Performance über Nürtingen zum Besten geben. Musikalisch wird er dabei von der Musikschule begleitet. Für kulinarische Köstlichkeiten sorgen Mitglieder des afrikanischen Vereins Namél. Am Freitag, 27. September heißt es an selber Stelle „Oh Gott, die Türken integrieren sich“. Das Theater Ulüm nimmt sich auf komödiantische Weise den veränderten Lebensgewohnheiten der Deutsch-Türken an und blickt hinter die Kulissen der türkischen Männergesellschaft. Am 28. September geben sich gleich drei lokale Bands ein Stelldichein in der Kreuzkirche: „Yan & Band“ heizen mit Soul und Pop an. „Kupayaku“ servieren Gipsy-Sound und Raggaeklänge. Zum Abschluss spielen „Oineweag“ hausgemachten schwäbischen Folk. „Mir der Interkulturellen Woche wollen wir allen Bürgerinnen und Bürgern einen Raum und die Gelegenheit für Begegnungen und zum Austausch schaffen, damit etwaige Hemmschwellen im Alltag leichter abgebaut werden“, erläutert Oberbürgermeister Dr. Johannes Fridrich die Intention. Denn selbst wenn die Sprache eine Hürde darstellt, so sind doch beispielsweise Musik oder kulinarische Spezialitäten universell verständlich und verbindend. Die Nürtinger Interkulturelle Woche soll dauerhaft etabliert werden und nur einer von weiteren Bausteinen darstellen, mit deren Hilfe die Integration von Menschen mit Migrationshintergrund in Nürtingen gefördert wird. „Zusammen mit freien Trägern haben wir den Startschuss gegeben. Im nächsten Schritt wollen wir für die kommenden Interkulturellen Wochen auch die Nürtinger Vereine und Ehrenamtlichen mit ins Boot holen“, so der Integrationsbeauftragte der Stadt Christos Slavoudis. Das vollständige Programm liegt sofort im Rathaus, der Stadthalle K3N, den Ortschaftsverwaltungen, der Stadtbücherei, dem Bürgertreff sowie vielen Geschäften und Gastronomiebetrieben in Nürtingen aus oder steht hier zum Download zur Verfügung.