In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
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Nürtingen würdigt Julius Kornbeck mit Dauerausstellung
Für das Nürtinger Atelierstipendium hätte sich Julius Kornbeck sicherlich nicht beworben, denn der 1839 in Winnenden geborene Künstler verschrieb sich der Freilichtmalerei, die seine Landschaftsmotive durch das Einfangen besonderer Licht- und Luftstimmungen besonders prägt. Dennoch zählte er unbestritten zu den großen Künstlern seiner Zeit und gehört zusammen mit den Literaten Hölderlin und Mörike in die Reihe berühmter Persönlichkeiten Nürtingens. Bis heute erfreuen sich seine Gemälde großer Popularität. In Zusammenarbeit mit dem Bürgerausschuss Oberensingen würdigt das Kulturamt der Stadt Nürtingen den Künstler nun mit einer Dauerausstellung im Kornbeckzimmer des Alten Rathauses Oberensingen.
Kornbeck studierte zwar auf Wunsch seines Vaters zunächst Architektur, doch sein schon in früher Jugend ausgeprägter Hang zur Mal- und Zeichenkunst ließ ihn nicht los und so widmete er sich ab dem 25. Lebensjahr voll und ganz der Kunst. Als einziger Sohn eines vermögenden Hofkameralverwalters und späteren Hofdomänenrates musste er sich nach dem Tod der Eltern nie um seinen Lebensunterhalt sorgen.
Im Jahre 1885 kaufte Kornbeck das sogenannte Schloss in Oberensingen. Dort lebte er zurückgezogen mit seiner Frau Josefine Mittler bis zu seinem Tod im Mai 1920. Nach Kornbecks Tod stiftete dessen Witwe im Jahre 1921 zum Gedenken an ihren Mann den Kornbeckbrunnen als damaligen Mittelpunkt des Dorfes Oberensingen. 1961 wurde dieser abgerissen und zwei Jahre später durch einen modernen, durch Eugen Maier gestalteten Brunnen ersetzt.
Mit tatkräftiger Hilfe von Werner Föhl, der sich jahrelang im Bürgerausschuss Oberensingen engagierte und als Chronist die Geschichte des Nürtinger Teilorts lebendig erhält und durch die Unterstützung der Familie Mittler aus Koblenz, die als Nachfahren von Julius Kornbeck den Anstoß zu dem Projekt gegeben haben, wurde im alten Oberensinger Rathaus ein Kornbeckzimmer eingerichtet. Dieses mag auf den ersten Blick etwas klein erscheinen, doch es lässt genügend Raum, um auch die großformatigen Exponate vollständig zur Wirkung kommen zu lassen. Die Ausstellung zeigt 16 Gemälde des Künstlers aus zwei Privatsammlungen und der Sammlung der Stadt Nürtingen.
Oberbürgermeister Otmar Heirich eröffnet zusammen mit der Kunsthistorikerin Dr. Christa-Irene Nees und Matthias Hiller vom Bürgerausschuss Oberensingen die Ausstellung am 16. September um 11 Uhr mit einem kleinen Festakt in der evangelischen Kirche Oberensingen. Für das musikalische Rahmenprogramm sorgt der Männerchor des Liederkranzes Oberensingen.
Öffnungszeiten: jeden ersten Sonntag im Monat von 14-16 Uhr (außer in den Sommerferien) und nach Voranmeldung bei Werner Föhl unter Tel.: 07022 / 50870, E-Mail: werner.foehl@t-online .de oder Matthias Hiller unter Tel.: 07022 / 3070978, E-Mail: mahiller(@)gmx.net.