In der dunklen Jahreszeit zeigt sich Nürtingen von seiner leuchtenden Seite.
Hauptbereich
Stadtbild schützen
Nicht alles, was in Nürtingens historischer Altstadt in den letzten Jahrzehnten gebaut, renoviert oder abgerissen wurde, hat sie schöner gemacht. Das hat viele Gründe. Was funktionell oder finanziell sinnvoll ist, fügt sich deshalb noch nicht automatisch harmonisch ins Stadtbild ein. Dazu unterliegt auch Architektur einer zeittypischen Mode und zudem setzt jeder neue Baudezernent und Gemeinderat eigene Prioritäten. Dabei ist manche Fassade und mancher Neubau entstanden, die heute von Bürgerschaft und Gemeinderat als nicht ins Bild passend empfunden werden. Der Wunsch nach einem Schutz des Gesichtes von Nürtingens historischem Kern wurde immer wieder laut.
Dem will die Stadt nun mit einer Stadtbildsatzung Rechnung tragen. Eine solche Satzung regelt, wie die äußere Hülle der Gebäude aussehen soll, also die Gestaltung von Fassaden, Dächern oder Gauben aber auch von Kaminen, Balkonen und Werbeanlagen. Damit geht die Satzung weiter als beispielsweise der reine Denkmalschutz oder der Bebauungsplan aus den 1970-Jahren, der nur für Teile der historischen Altstadt gilt. Die Stadtbildsatzung legt fest, was typisch für die historische Altstadt in Nürtingen ist und deshalb schützenswert und im Falle einer geplanten Änderung genehmigungspflichtig. Wir wollen aus der Geschichte lernen und es in Zukunft besser und nachvollziehbar machen, formuliert Stadtplaner Johannes Rinn das Anliegen der Stadtbildsatzung. Dabei sollen die Nürtingerinnen und Nürtinger mitreden und zwar von Anfang an.
Was aber ist typisch für Nürtingen? Sicher die giebelständige Bauweise oder das Fachwerk, aber darüber hinaus noch eine Reihe anderer Dinge. Um es genau zu wissen, hat die Stadt eine Bestandsaufnahme und -analyse beim Planungsbüro FPZ in Auftrag gegeben. Die Ergebnisse sind nun Diskussionsgrundlage für die Informationsveranstaltung Stadtbildsatzung am Donnerstag, 15. Oktober, um 18 Uhr in der Glashalle des Rathauses. Der Eintritt ist frei.
Moderiert vom Technischen Beigeordneten Andreas Neureuther präsentieren Stadtplanungsamt und Planungsbüro die Ergebnisse der Untersuchung und erklären, wie eine solche Satzung entsteht und wie sie funktioniert. Danach ist Raum für Diskussion, Fragen und Anregungen. In einem zweiten Schritt sind für Anfang November Stadtspaziergänge zu den neuralgischen Punkten der Innenstadt geplant.