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Neue Heimat für Schwarzpappeln und Gewässerlebewesen
Neue Heimat für Schwarzpappeln und Gewässerlebewesen
Was momentan wie ein kleiner Baggersee aussieht, soll bis Ende des Jahres 2024 zum qualitativ hochwertigen Lebensraum für Tiere und Pflanzen werden. Im Gebiet Millot entsteht auf einer Länge von rund 250 Metern ein neuer Seitenarm des Neckars und eine Insel, die sich naturnah entwickeln soll.
Wo sich einst Kleingärten auf einem Gebiet befanden, das statistisch gesehen alle zehn Jahre überschwemmt und dadurch immer wieder wertvoller Oberboden abgetragen wurde, sollen nun Gewässerlebewesen und die bedrohte Schwarzpappel ein dauerhaft wertvolles Habitat vorfinden. Dazu wurden in einem ersten Bauabschnitt 3000 Kubikmeter Aueboden ab- und auf landwirtschaftlichen Flächen im Gebiet Im Breiten Löhle aufgetragen. Weitere 3000 Kubikmeter Kies werden in Tübingen für eine weitere Biotop-Maßnahme verwendet. Eine klassische „Win-win-Situation“, da es in Sachen Kies einen echten Baustoffmangel gibt und dieser sonst über den Rhein oder die Donau hätte angeliefert werden müssen. Die zeitgleiche Umsetzung der beiden Projekte ermöglichte diesen Synergieeffekt.
Im Vorfeld wurden bereits Zauneidechsen auf eine rund 500 Meter entfernte Fläche umgesiedelt sowie Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse geschaffen. Nachdem nun die Schonzeit für Fische beginnt, wird der zweite Bauabschnitt im kommenden Frühjahr in Angriff genommen. Dann erfolgen ab Mitte Juli 2024 die beiden Durchstiche zum Neckar. Diese Maßnahme soll bis Ende September abgeschlossen sein. Danach wird der Randbereich bepflanzt.
Für rund 1,6 Millionen Euro erhöht die Stadt nicht nur die Aufenthaltsqualität des Gewässerstreifens entlang des Neckartalradwegs, macht den Neckar erlebbarer und schafft ein attraktives Naherholungsgebiet. Das Projekt erzeugt zudem neuen Retentionsraum, ist auch ein Beitrag zur Stärkung der Biodiversität und füllt das Ökopunkte-Konto der Stadt, mit dem künftige Bauprojekte ausgeglichen werden können.
22.09.2023